Leute, die Waffen im Keller horten oder Brandanschläge auf Asylheime planen, gehören zur gleichen Kategorie wie die grösste Partei der Schweiz, die SVP. Das hat die digitale Enzyklopädie Wikipedia bis vor kurzem verkündet.
Auf der Liste der «rechtsextremen Parteien und Organisationen» rund um den Globus führte Wikipedia die SVP auf. Neben gewaltbereiten Gruppierungen wie der «Patriotischen Front». Die Weltwoche hat diese seltsame Einstufung vor wenigen Tagen thematisiert.
Wer jemals versucht hat, auf Wikipedia einen offensichtlichen Fehler zu korrigieren, der weiss: Es ist ein Ding der Unmöglichkeit. Anpassungen, die der Geisteshaltung der freiwilligen Autoren nicht entsprechen, werden ohne jedes Argument gnadenlos rückgängig gemacht.
Aber hin und wieder geschehen Zeichen und Wunder. Das war hier der Fall. Über Nacht ist die SVP aus dieser ominösen Liste verschwunden.
Eine Debatte darüber gab es Wikipedia-intern offenbar nicht. Jedenfalls findet sich kein Hinweis darauf auf der Diskussionsseite des Beitrags.
SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi hatte bereits angekündigt, gegen den Eintrag der SVP vorgehen zu wollen. Was letztlich zum Umschwung geführt hat, bleibt offen. Sicher ist nur: Dass eine offensichtliche Fehlbeurteilung so schnell korrigiert wird, ist ein Novum bei Wikipedia.
Wenn es um politische, weltanschauliche oder religiöse Themen geht, ist Wikipedia (leider) oft einseitig bis irreführend, wertend und meinungsbasiert. Ein Lexikon muss informieren, nicht taxieren. Das wäre Aufgabe der Moralapostel.
Für rein technische Dinge, Gebrauchsanleitungen und ähnlich unverfängliche Informationen ist die Platform ganz gut zu gebrauchen.
Wikipedia wurde schon vor langer Zeit von den Geheimdiensten infiltriert, allen voran der britische MI6 und die US CIA.