Zürich nimmt für sich in Anspruch, eine Grossstadt zu sein – zumindest was den Verwaltungsapparat und den bürokratischen Aufwand betrifft. Beispielsweise zählt die Stadtverwaltung 23.000 Vollzeitstellen.
Der Tages-Anzeiger rechnet in seiner Ausgabe vom Donnerstag vor, dass das Wachstum des Beamtenwesens in den vergangenen zehn Jahren (14,6 Prozent) dasjenige der Gesamtbevölkerung (12 Prozent) überstieg. Der Personalaufwand ist in dieser Zeit von 2,5 Milliarden auf 3 Milliarden Franken pro Jahr gewachsen.
Nun trumpft Zürich mit einem weiteren Mammutprojekt auf – mit dem (vermutlich) teuersten Schulhaus der Welt: Im Juni stimmt die Bevölkerung über einen Betrag von 231 Millionen Franken ab – für den Neubau der Schulanlage Saatlen im Aussenquartier Schwamendingen.
Knapp tausend Schülerinnen und Schüler sollen ab 2027 hier unterrichtet werden. 30.000 Quadratmeter umfasst das Areal. Teil des Projekts ist unter anderem eine Schulschwimmanlage. Wem bei diesen Zahlen noch nicht schwindlig wird, könnte beim Durchschnittsbetrag pro Schulklasse die Balance verlieren: Pro Schulklasse kostet der Neubau vier Millionen Franken.
Das Beispiel zeigt, dass eine Schule heute viel mehr Bedürfnisse zu erfüllen hat (oder glaubt, erfüllen zu müssen), als das blosse Lehren von Schreiben, Lesen und Rechnen.
Das Saatlen-Projekt zählt 36 Klassenräume der Volksschule und ebenso viele Gruppenräume. Somit hat jede Klasse jederzeit Zugang zu einem Gruppenraum. Den Bedarf nach Raum gesteigert hat zudem die Einführung der Tagesschule. Nicht weniger als sechzehn Räume sind für Produktionsküchen vorgesehen, ebenso viele Essräume sind geplant.
Mit anderen Worten: Diese Schule ist fast schon ein Luxushotel.
Mieten steigen, wir haben weniger Platz, Wohnungsmangel, aber Schulklassen brauchen 2 Räume. Wenn Linksgrün ihre Träume auf Kosten der Allgemeinheit auslebt.
Eine schöne Schule in einem reichen Land sollte doch noch möglich sein - und zeigt Wertschätzung für die Bildung.
Vor einiger Zeit las ich in der NZZ einen Kostenvergleich pro Schüler(in) zwischen staatlichen und einer privaten Schule in der Region Zürich. Die private Schule wurde zwingend nach betriebswirtschaftlichen Kriterien gebaut und war viel günstiger als die staatlichen. Bei Staatsprojekten wird im Partizipationsparadies Schweiz für Raumbedarf und Ausstattung alles berücksichtigt, was aus dem ganzen Umfeld der Schule angemeldet wird. Kein Zwang zur Rücksichtnahme auf die Kosten.