Die «Plattform J», die aus der Jungfrau-Zeitung hervorging, schreibt es deutsch und deutlich: «Budapest sauberer als Bern». Das zeige ein Vergleich des Strassenbildes der beiden Hauptstädte.

Der Eindruck aus der Bundesstadt: Die Leute schmeissen vieles einfach weg, die bedauernswerten Strassenwischer kommen schlicht kaum nach mit Saubermachen.

Als konkretes Beispiel genannt wird die Grosse Schanze, die erst kürzlich mit Steuergeldern renoviert worden ist. Doch: Die Möblierung des schönen Platzes sei bereits mit Sprayereien verwüstet, Morgen für Morgen liege überall Abfall herum.

Im Vergleich dazu glänze die ungarische Hauptstadt durch Ordnung und Sauberkeit, wozu auch die Bewohner selbstverantwortlich beitrügen.

Das ist umso überraschender, als Ungarn ja jahrzehntelang unter kommunistischer Knute war und viele Bürger (damals eher: Untertanen) nie ein gesundes Verhältnis zum Staat, zu den öffentlichen Angelegenheiten aufbauen konnten. Dennoch kommt es heute offenbar kaum einem Ungarn in den Sinn, den öffentlichen Raum mit einem Abfalleimer zu verwechseln.

Ganz anders das heruntergekommene Bern, das schon bei der Einfahrt in den Bahnhof mit der Reitschule – diesem rechtsfreien Raum, den die Behörden dulden und hätscheln und mit Steuergeldern ausstatten, die dann wieder dazu verwendet werden, Angriffe auf Ordnungshüter und Andersdenkende zu lancieren – einen weitherum sichtbaren Schandfleck präsentiert.

Ein Schuft, wer denkt, das alles könnte irgendetwas mit der Politik zu tun haben.