Ist das Elektroauto das Klima-Wundermittel, das die Medien ersehnen?

Nicht ganz, wenn es nach Georg Brasseur geht. Der Wiener Zeitung Der Standard sagt der emeritierte Professor für elektrische Messtechnik und Sensorik: «Woher sollen wir genug Strom nehmen, um E-Autos sinnvoll zu betreiben?» Seiner Meinung nach ist es «unverantwortlich von der Politik, ein System durchsetzen zu wollen, von dem klar ist, dass der Vollausbau nicht funktionieren kann». Es verzögere die Energiewende, da mehr Stromverbraucher ans Netz kämen, als grüne Kraftwerke gebaut würden.

Seine Prognose: «E-Autos werden genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind.» Denn ein «unkontrollierter Zugang zu allen geplanten Ladestationen würde das Netz zusammenbrechen lassen».

Seiner Meinung nach werde es E-Fahrzeuge in Nischen geben, aber nicht in der breiten Masse. Daher sein Vorschlag: «Unbedingt» am Verbrenner festhalten. Denn der hohe Wirkungsgrad beim E-Auto komme vom elektrischen Antriebsstrang und nicht von der Batterie. Die Energie müsse von Kraftstoffen kommen, die eine höhere Energiedichte aufweisen.

Oder anders: Brasseur stellt sich nicht generell gegen den Elektromotor, sondern er kritisiert die Batterie. Im letzten Oktober sagte der Physiker: «Viel eher sollte man auch in Zukunft auf Verbrenner setzen – allerdings mit elektrischem Antriebsstrang –, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden.»