Die Süddeutsche Zeitung hat Hubert Aiwanger von den Freien Wählern, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten von Bayern, das Verfassen eines antisemitischen Flugblatts vorgeworfen. Er war damals 17 Jahre alt.

Inzwischen hat Aiwangers Bruder zugegeben, der Autor gewesen zu sein. Nun behaupten andere einstige Schulfreunde, der Politiker habe damals den Hitlergruss gezeigt und das Buch «Mein Kampf» mit sich herumgetragen.

In einem Gespräch mit der Zeitung Die Welt nimmt Hubert Aiwanger ausführlich Stellung. Er sei überzeugt, dass die Süddeutsche Zeitung «womöglich mit Hilfe anderer Kreise von langer Hand geplant hatte, mich massiv zu beschädigen und politisch zu vernichten».

Man wolle so die Freien Wähler schwächen und andere stärken. «Konkreter: Unsere Partei sollte raus aus der Regierung – und die Grünen rein», so Aiwanger.

Es sei «absichtlich gelogen und eine Verdachtsberichterstattung mit schwerwiegenden Folgen praktiziert» worden.

Das Flugblatt, das damals bei ihm gefunden worden sei, das er aber nicht verfasst habe, sei «äusserst beschämend», sagt der Minister. Dass es nun auftauche, sei politisch motiviert. Hubert Aiwanger: «In meinen Augen wird hier die Schoa zu parteipolitischen Zwecken missbraucht.»

Er werde bis zu den Landtagswahlen in Bayern am 8. Oktober durchhalten, so der Minister. Und danach werde es mit der Koalition aus CSU und Freien Wählern weitergehen.