Deutschland beteiligt sich mit Milliardensummen am Ausbau der indischen Infrastruktur. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) erhofft sich durch die Unterstützung anderer Staaten Vorteile für das eigene Land, berichtet Nius.de.

Für die Bahnlinie zwischen Ahmedabad und Gandhinagar zahlte der deutsche Steuerzahler rund hundert Millionen Euro. In das U-Bahn-Netz Delhis wurden seit 2019 bereits eine Milliarde Euro vom deutschen Staat investiert. Diese Investition ist Teil einer deutsch-indischen Partnerschaft für grüne und nachhaltige Entwicklung, im Rahmen derer der deutsche Staat insgesamt zehn Milliarden Euro zugesichert hatte. Ende 2023 wurde erneut ein Entwicklungs- und ein Förderkredit in einer Gesamthöhe von einer halben Milliarde unterzeichnet. Damit soll der Bau eines S-Bahn-Systems in Bengaluru, der drittgrössten Stadt Indiens, mitfinanziert werden.

Laut der Wirtschaftsorganisation OECD ist Deutschland mit insgesamt 33,9 Milliarden Euro nach den USA zweitgrösster Finanzier von Entwicklungsprojekten anderer Staaten. Entwicklungsministerin Schulze hält dies für eine erfreuliche Tatsache. Ihrer Meinung nach beruht der Wohlstand Deutschlands darauf, «dass auch andere Länder in Infrastruktur investieren und dabei Technologien made in Germany nutzen».

Bemerkenswert: Nicht der Empfänger der deutschen Steuergeld-Milliarden, sondern das Geberland ist in Nöten. Deutschland ist aus den Top 20 der reichsten Länder gefallen und verzeichnet ein Nullwachstum in der Wirtschaft – während Indiens Wirtschaft floriert: Das BIP stieg im asiatischen Land um 7,3 Prozent.