Hubert Aiwanger wird von seinen Anhängern geradezu als Volksheld gefeiert. Dies ergab ein Stimmungsbild des Nachrichtenportals Nius.de während der politischen Veranstaltung «Gillamoos» – trotz der von der Süddeutschen Zeitung losgetretenen Affäre rund um ein antisemitisches Flugblatt, das Bayerns Vize-Ministerpräsident in seiner Jugend verfasst haben soll. Dieser verneinte, das Blatt geschrieben zu haben. Zudem entschuldigte er sich, wenn er in diesem Zusammenhang schlechte Gefühle ausgelöst habe.

Was ihm die Bürger offenbar abnehmen: «Der Hubert Aiwanger ist ein echter Bayer. Er sagt, was er denkt», sagt etwa eine Bayerin im Video. «Er ist der beste Politiker, den es überhaupt gibt.»

Die Vorwürfe gegen ihn werden als absurd abgetan, da sie als viel zu lange zurückliegend empfunden werden: «Was passiert ist, ist passiert. Das alles liegt in seiner Kindheit zurück», sagt eine andere Frau.

Eine weitere gängige Meinung lautet: «Es sind 35 Jahre vergangen, und niemand kann ihm nachweisen, dass er das verfasst haben soll.»

Die Umfrageergebnisse – seine Partei, die Freien Wähler, legte um 4 Prozent zu – und die Reaktionen der Bürger deuten darauf hin, dass der «Hubert-Effekt» die politische Landschaft in Bayern weiterhin massgeblich beeinflusst, wenngleich die kontroversen Vorwürfe gegen Aiwanger nicht nur Unterstützung, sondern auch heftige Diskussionen auslösen.