Der Einsatz russischer Atomwaffen im ukrainischen Kriegstheater hätte global wirtschaftliche Auswirkungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des National Intelligence Council, ein Zusammenschluss von achtzehn amerikanischen Geheimdiensten. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Erstellung eines «Global Report» für neugewählte US-Präsidenten.

Nach Angaben der Studie würde die Zündung eines nuklearen Sprengkörpers bestehende Unsicherheiten in der Weltwirtschaft verstärken und die Belastung für jene Staaten erhöhen, die ohnehin unter hohen Inflationsraten und anderen ökonomischen Problemen leiden. Global würde sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen, mehrere Länder würden in eine Rezession rutschen. Auch die Finanzmärkte würden mit grosser Sicherheit in Mitleidenschaft gezogen werden.

Schwere Folgen sieht der Geheimdienstbericht für die Nahrungsmittelsicherheit in vielen Teilen der Welt voraus. So könnten Getreideimporte aus der Ukraine zurückgehen – aus Sorge der Abnehmer, dass die Ware verstrahlt ist. Zugleich besteht die Gefahr, dass Reeder keine Schiffe mehr ins Schwarze Meer entsenden. Unbekannte Faktoren seien darüber hinaus, ob Russland seine Exporte von Getreide und Gas drosseln wird.

Positiv würde sich die Entwicklung jedoch auf den US-Dollar auswirken, der wegen seiner Rolle als «sicherer Hafen» an Wert zulegen würde. Dies würde auch viele zusätzliche ausländische Investitionen in die Vereinigten Staaten bringen.

Die Autoren der Studie erklären sich jedoch nicht in der Lage, eine Vorhersage über die Dauer wirtschaftlicher Auswirkungen zu treffen. Dies hänge von der Art und Anzahl eingesetzter Atomwaffen ebenso ab wie von einer westlichen Reaktion.