Die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat betont, dass der Ukraine-Konflikt nicht allein militärisch gelöst werden kann und Gespräche mit Russland unausweichlich seien. In einem Interview mit der britischen Zeitung The Sunday Times sagte sie: «Ich glaube, dass wir ab einem bestimmten Zeitpunkt, und die Verantwortlichen von heute müssen diesen Zeitpunkt bestimmen, Gespräche brauchen werden. Es wird keine Lösung geben, die nur militärischer Natur ist.»

Sie sprach sich dafür aus, langfristig eine Unabhängigkeit der Ukraine zu sichern, mahnte jedoch an, dass westliche Unterstützer den richtigen Zeitpunkt für Verhandlungen bestimmen müssten.

Merkel, von 2005 bis 2021 Deutschlands Kanzlerin, erinnerte an ihre Rolle bei den Minsker Vereinbarungen von 2014/15. Diese hätten darauf abgezielt, der Ukraine Zeit zur militärischen Stärkung zu verschaffen, wie sie 2022 in einem Interview mit der Zeit einräumte. Sie lobte die derzeitige Unterstützungspolitik Deutschlands und der EU, äusserte aber Zweifel an einer rein militärischen Lösung. «Es wird keine Lösung geben, die nur militärisch ist», sagte sie.