Orden, wem Orden gebührt.
Bundeskanzlerin a. D. Angela Merkel bekommt trotzdem die höchste deutsche Ehrung, das Grosskreuz zum Bundesverdienstorden, das vor ihr nur Gründungskanzler Konrad Adenauer und der Kanzler der Einheit, Helmut Kohl, erhalten haben.
Kanzler, die ihre Epoche prägten, und Angela Merkel. Nun muss man nicht unhöflich sein, bedeuten doch solche Plaketten im Samtkästchen wegen ritueller Verleihung an Ex-Regenten und praktischer Folgenlosigkeit für den Lauf der Welt nicht viel. Während unsereins einen kleinen Primeltopf für die Gastgeberin mitbringt, heftet man sich bei Machthabers unter sich halt buntes Emaille ans Revers. Wie andere Ex-Regenten auch, kann sich Merkel inzwischen eine veritable Vitrine für Orden, Medaillen und Ehrendoktorwürden ins Sommerhaus in der Uckermark stellen.
Und auch in ihren «Sternstunden» bleibt sich die Kanzlerin treu. Nur verlässliche Gefolgsleute wie die ehemaligen Kanzleramtsminister Ronald Pofalla, Peter Altmaier und Helge Braun sind geladen. Aus der aktuellen CDU-Führung hat nach Informationen des Autors niemand eine Einladung erhalten. Wie tief die Trauer darüber sitzen mag, steht auf einem anderen Blatt. Dafür umgab sich Merkel schon immer gern mit Sozialdemokraten und kann sich auf ihren Amtsnachfolger Olaf Scholz ebenso freuen wie auf Ex-SPD-Chef Franz Müntefering.
Fast unbemerkt von der deutschen Öffentlichkeit hat Merkel in den zurückliegenden Monaten weltweit verschiedene Ehrungen entgegengenommen, während sie daheim nicht einmal zum Bundesparteitag der eigenen CDU erschien.
Während Deutschland mit Folgen der merkelschen Energie-, Russland- und Migrationspolitik ringt, erfreut sich der Rest der Welt an der Ikone der allürenlosen Machtfrau. Und auch im Schloss Bellevue wird bei der feierlichen Ordensverleihung niemand daran kratzen.
Oder um es mit Goethe zu sagen: Über allen G-7-Gipfeln ist Ruh …
Ralf Schuler ist Politikchef bei Rome Medien und betreibt auf Youtube den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch heisst: «Generation Gleichschritt» (Fontis-Verlag, Basel).
Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen. Sein neues Buch «Der Siegeszug der Populisten. Warum die etablierten Parteien die Bürger verloren haben. Analyse eines Demokratieversagens» erscheint im Herbst und kann schon jetzt vorbestellt werden.
Den Nobelpreis erhielt Obama aber vor seiner "Mordtour" und niemand vom Nobelpreiskomitee hat ihn zurückgefordert.
Ist doch logisch, dass diejenigen, die nun Deutschland zugrunde richten ihrer Ikone einen Orden verleihen, fuer das was sie begonnen hat. Da verstehe ich die ganze Aufregung nicht.
Das Kreuz bekam sie ja vom Bundespräsidenten und was von diesem Absender kommt, ist nichts wert. Das wissen doch die meisten. Also vergessen wir dieses Theater.