Die Vorhersagen führender Klimamodelle stehen zunehmend unter Kritik. Wissenschaftler prophezeiten 2007 eine eisfreie Arktis bis 2013. 2011 korrigierten sie die Prognose auf das Jahr 2016, berichtet das Online-Portal agrarheute.

Doch am 7. September 2024 erreichte das arktische Meereis mit 4,39 Millionen Quadratkilometern sein Sommerminimum. Es war der neuntniedrigste Wert seit Beginn der Satellitenmessungen vor 45 Jahren – aber das Eis blieb.

Ein weiteres Rätsel ist der Ostpazifik. Während Klimamodelle eine Erwärmung der Meere vorhersagen, kühlt sich die sogenannte «kalte Zunge» im Ostpazifik seit 30 Jahren ab.

Diese Anomalie könnte die Treibhausgaserwärmung um bis zu 30 Prozent reduzieren, zugleich aber Megadürren und andere extreme Wetterereignisse begünstigen. Experten bezeichnen diese Entwicklung als eine der grössten offenen Fragen der Klimaforschung.

Freeman Dyson, renommierter Physiker und Kritiker der Modelle, sieht deren Grenzen in der Abbildung komplexer Phänomene wie Wolken und regionaler Effekte. Solche «Schummelfaktoren» sorgen laut Dyson zwar für eine Übereinstimmung mit bisherigen Daten, bieten jedoch keine Garantie für belastbare Prognosen.