In der Geschichte der Bundesanwaltschaft haben nur wenige Fälle die Justizbeamten in Bern derart in Trab gehalten wie der Fifa-Komplex. Und einmal mehr endeten die Untersuchungen mit einer Farce.

Diesmal ging es um einen Flug des Fifa-Präsidenten Gianni Infantino aus dem Jahr 2017: Infantino erachtete es für angebracht, wegen echter oder imaginärer Terminprobleme für die Reise von Surinam nach Genf einen privaten Jet zu chartern.

Hinter diesem rein verbandsinternen Vorgehen witterte die Bundesanwaltschaft eine ungetreue Geschäftsbesorgung, als ob es nicht in der Kompetenz eines Sportverbandes liegen würde, wie und für welche Zwecke er sein Geld verschwendet.

Dass die internen Organe der Fifa das Express-Vorgehen ihres Präsidenten im Nachhinein absegneten, bremste den Eifer der Ermittler keineswegs. Nun, sechs Jahre nach dem Ereignis, wurde das Verfahren eingestellt. Das war voraussehbar.

Ebenso voraussehbar ist, dass ein verbleibendes Verfahren gegen Gianni Infantino im Sand verlaufen wird. Solange in Bern Justizbeamte werkeln, die nicht wissen, wie man formell mit Zeugen und Angeschuldigten umgehen muss, nützt es auch nichts, nach dem Versagen des früheren Bundesanwalts Michael Lauber mehrere ehemalige Staatsanwälte zu alimentieren, um aus dem Fifa-Komplex noch nach irgendwelchen strafrechtlich relevanten Spurenelementen zu suchen. Der Fall Lauber kann nicht in einen Fall Infantino umgedeutet werden.

Die vier Buchstaben FIFA üben auch auf Justizbeamte eine seltsame, schwer fassbare Faszination aus. Aber anstelle spektakulärer Erfolge und etwas Lorbeeren für die Ermittler produzierten die aufwendigen Untersuchungen über Jahre hinweg nur ein Fiasko nach dem andern.

Es wäre an der Zeit, die Bücher zu schliessen.