Die europäischen Hersteller von Düngemitteln drängen auf deutlich höhere Einfuhrzölle für russische Produkte als von der EU-Kommission vorgeschlagen. Dies berichtet die Financial Times. Hintergrund ist die anhaltende Krise in der europäischen Landwirtschaft, die unter steigenden Produktionskosten, sinkenden Subventionen und verschärften Umweltauflagen leidet.
Brüssel plant, ab diesem Sommer zusätzliche Zölle von 40 bis 45 Euro pro Tonne zu erheben. Sie sollen über drei Jahre auf bis zu 430 Euro steigen. Diese kämen zu den bereits bestehenden 6,5 Prozent Einfuhrzoll auf russische und belarussische Düngemittel hinzu.
Für die Industrieverbände ist das nicht ausreichend. Svein Tore Holsether, CEO von Yara International, einem der führenden europäischen Düngemittelproduzenten, erklärte der Financial Times, die Massnahmen kämen «zu spät und seien zu gering». Auch Leo Alders, Präsident des Verbandes Fertilizers Europe, fordert eine Mindestzollerhöhung von 30 Prozent mit weiteren Steigerungen im Halbjahresrhythmus.
Die europäischen Hersteller argumentieren, dass sie aufgrund hoher Energiekosten kaum mit russischen Anbietern konkurrieren können. Seit der Eskalation des Ukraine-Kriegs 2022 hat die EU ihre Abhängigkeit von russischer Energie reduziert. Während einige Staaten russisches Gas komplett boykottieren, importieren andere weiterhin Flüssiggas.
Landwirte warnen unterdessen vor weiteren Preissteigerungen, die die ohnehin angespannte Lage in der Branche verschärfen würden. Die europäische Agrarlobby Copa und Cogeca erklärte, Brüssels Massnahmen könnten die Produktionskosten weiter in die Höhe treiben, ohne eine ausreichende Steigerung der heimischen Düngemittelproduktion sicherzustellen.
Das wird die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe treiben und auf der Exportseite wird Europa bei Agrarprodukten nicht mehr konkurrenzfähig sein. Fazit: Den sanktionierten Düngerproduzenten im Osten ists egal (die verkaufen ihre Margen auch gerne woanders hin), die Rechnung dafür bezahlt wieder einmal der ausgepresste EU-Zitronenbürger. Wie lange wird sich die politische Elite ihrer Verantwortung noch entziehen? Wann werden massiv soziale Unruhen aufkommen? Food for thought!
Erdgas ist Bestandteil des Düngers und wird als Energielieferant zur Herstellung gebraucht. Wer kein russisches Erdgas will, muss also das Endprodukt in Russland kaufen, oder er muss wie früher Mist auf seine Felder bringen. Als Mistproduzent dürfte Brüssel die bald fehlenden russischen Düngeimporte mehr als nötig ausgleichen.
Europa ist der Wirtschaftsraum mit den meisten Zöllen und oder regulatorischen Zertifizierungspflichten! Wenn dann aber DT Zölle einführen will … In diesem speziellen Fall werden einfach die Lebensmittel verteuert. Wen trifft dies am härtesten? Die untersten Einkommen inkl. Rentner! Beendet diesen Krieg! Es wäre für alle Menschen von Vorteil (und gesünder für die Soldaten)!