Frankreichs Schulen sollen künftig durch eine eigene mobile Einsatztruppe vor radikalisierten Schülern geschützt werden. Dies kündigte Frankreichs Bildungsministerin Nicole Belloubet an, wie das Online-Portal Brussels Signal berichtet. Der Massnahme ging der Rücktritt eines Pariser Schulleiters voraus, der eine Schülerin aufgefordert hatte, ihren Gesichtsschleier abzulegen, und darauf Morddrohungen erhielt.

Die Truppe soll ab September 2024 einsatzbereit sein und die «physische, digitale und rechtliche Sicherheit» der betroffenen Schulen gewährleisten. Dieser Schritt folgt auf der brutalen Enthauptung von Samuel Paty 2020, der Karikaturen von Charlie Hebdo im Unterricht thematisiert hatte und dafür umgebracht wurde.

Die mobile Einheit wird aus etwa zwanzig nationalen Bildungsbeauftragten bestehen, deren Hauptaufgabe es sein wird, Sicherheit und Pädagogik in den bedrohten Einrichtungen zu gewährleisten. Bei gewalttätigen Vorfällen wird der Staat eine Zivilklage gegen die Täter einreichen, um eine Entschädigung für die Schule zu fordern.

Die Polizei hat bereits Ermittlungen eingeleitet, nachdem in der vergangenen Woche ein Video, das eine Enthauptung zeigt, an mehreren Schulen verbreitet worden war. Zudem wurde die Nachrichtenübermittlung im französischen System für digitale Arbeitsräume im Bildungswesen vorübergehend ausgesetzt, um die Sicherheit der Schüler zu erhöhen.