Tiktok ist die beliebteste soziale Plattform unter Jugendlichen. Wer dort Erfolge feiert, befindet sich auch wirtschaftlich auf der Überholspur.
So liess es sich Granit Xhaka, der Kapitän der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft mit kosovarisch-albanischen Wurzeln, nicht nehmen, sich vom deutsch-albanischen Influencer Barrelo interviewen zu lassen.
Für alle, die es nicht wissen sollten: Barrelo ist 23-jährig, lebt in Deutschland und gehört zu den grossen Tiktok-Stars. Er hat über 172.000 Follower. In seinen Videos geht es hauptsächlich um Comedy, Unterhaltung und Streitigkeiten mit anderen Tiktokern. Im Februar schaffte er es, bei einem Livestream auf 51.000 Zuschauer zu kommen.
Als er neulich in die Schweiz reiste, geriet die albanische Diaspora komplett aus dem Häuschen.
Das Geschäftsmodell von Barrelo ist simpel und fragwürdig: Er lässt sich durch Spenden seiner meist jugendlichen Follower finanzieren. Häufiger Gast in seinen Live-Spenden-Aktionen ist Arafat Abou-Chaker, der Anführer des Abou-Chaker-Clans aus Berlin. Die Clanmitglieder betreiben laut der Berliner Polizei unter anderem Schutzgelderpressung, Drogen- und Waffenhandel sowie Zuhälterei.
Mit Granit Xhaka hat dies eigentlich nichts zu tun – eigentlich. Doch am Donnerstag machte Xhaka seine Aufwartung in einer Spenden-Show von Barrelo und liess sich vom Influencer befragen.
Rhetorisch und intellektuell besitzt das Gespräch Steigerungspotenzial. Barrelo sagt zu Xhaka so weltbewegende Dinge wie «Du bist ein King». Und er fragt: «Warum kannst du Deutsch?»
Und dann kommt die Kardinalsfrage: «Machst du den Doppelader?» Xhaka, der sich mit dieser Geste an der WM 2018 einige Scherereien und eine Busse eingehandelt hatte, winkt ab: «Wenn man es einmal gemacht hat, ist es genug.»
Doch am Schluss lässt er sich doch überzeugen und streckt die zum Vogel gefalteten Hände in die Kamera.
Barrelos Reaktion? «Du bist ein King!»
Wenn der Balltreter aus dem muslimischen Kosovo seine Heimat doch so liebt und verehrt, weshalb ist er dann nicht dort und arbeitet Netto-Steuern zahlend in den heruntergekommenen Fabriken, um seiner Heimat einmal etwas Gutes anzutun? Ach so, braucht er ja nicht, da das Kosovo ja bald EU-Mitglied sein soll und dann auch noch, zu den ganzen, anderen "hoch entwickelten", Balkanstaaten, wo es stets und ständig seit Jahrhunderten knallt, besonders durch deutsches Steuerzahlergeld versorgt ist.🤦♀️