Ein Chirurg am Royal Sussex Hospital in Brighton steht im Zentrum einer Untersuchung, nachdem er einen Patienten mit einem Taschenmesser operiert hat, das er normalerweise zum Schneiden seines Mittagessens verwendet. Das berichtet die BBC.

Der Vorfall ereignete sich, weil der Arzt kein steriles Skalpell fand, wie interne Dokumente des Krankenhauses zeigen. Die Operation galt als Notfall. Dennoch kritisieren Fachleute das Vorgehen scharf. Prof. Graeme Poston, ein Experte für klinische Fahrlässigkeit, bezeichnete den Einsatz des Taschenmessers als «erschreckend», «unprofessionell». Auch intern gab es Unverständnis über die Entscheidung des Arztes. Der Patient überlebte, doch der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf weitere Unregelmässigkeiten an der Klinik. In den letzten Monaten starben drei Patienten nach vermeintlich risikoarmen Eingriffen durch denselben Chirurgen.

Polizei und Gesundheitsbehörden ermitteln inzwischen in mindestens 105 Fällen wegen mutmasslicher Fahrlässigkeit und möglicher Anklagen wegen grober Fahrlässigkeit und unternehmerischer Fahrlässigkeit.