Die palästinensische Hamas wird ihre nächsten Schritte im Krieg gegen Israel eng mit den Streitkräften der Hisbollah im Libanon abstimmen. Dies erklärte der Leiter des Hamas-Büros in Beirut, Achmed Abdul-Hadi, in einem Interview mit Politico. Die Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird, sei «auf einen grossen Krieg vorbereitet».

Obwohl beide Organisationen seit Jahren eng zusammenarbeiteten, habe die Hamas die Hisbollah nicht vorab von ihrem Angriff auf Israel informiert. Gründe dafür nannte Abdul-Hadi nicht. Alle weiteren Massnahmen würden jedoch «eng koordiniert» werden. Die Hamas werde zudem den «Traum» des israelischen Premiers Benjamin Netanjahu platzen lassen, die Organisation aus dem Gazastreifen zu vertreiben.

Die Hisbollah werde in den Krieg eingreifen, wenn Israel eine Bodenoffensive im Gazastreifen starte. Sie werde «alle Warnungen ignorieren, sich herauszuhalten». Falls die Israelis eine rote Linie überschritten, würde sie einen Frontalangriff beginnen.

Abdul-Hadi bestritt, dass die Hamas bei ihren Attacken im Süden Israels Zivilisten und darunter Alte, Frauen und Kinder getötet habe – trotz zahlreicher Fotos und Videos, die das Gegenteil belegen. Nach seinen Worten beteiligten sich auch andere Gruppen und Einzelpersonen an den Attacken, nachdem der Grenzzaun überwunden worden war. Hamas-Kämpfer hätten nie den Befehl erhalten, Zivilisten zu töten.