«Smart on Crime» heisst ein Sachbuch aus der Feder der US-Vizepräsidentin Kamala Harris, erschienen 2009. Nun erhält das Werk unvermutete Aktualität – aufgrund eines Plagiatsvorwurfs.

Der österreichische Kommunikations-Wissenschaftler Stefan Weber, bekannt geworden durch diverse Aufdeckungen von Plagiaten, vermutet jedenfalls, dass sich Harris bei Quellen bedient hat, ohne sie transparent zu machen.

Weber und sein Team orteten 27 Stellen mit «Ungenauigkeiten». Das schreibt er in seinem Blog.

Plagiarism allegation against Kamala Harris

Demnach hat sich die US-Politikerin an einem ganzen Abschnitt auf Wikipedia bedient. Zudem habe sie «offensichtlich auch eine Kindheitsgeschichte gefälscht» – und zwar auf der Grundlage von Martin Luther King.

An einigen Stellen zitiere sich Harris selbst, ohne das festzuhalten, bei vielen Fragmenten handle es sich aber auch um die Arbeit anderer Autoren.

Stefan Weber gilt als bekanntester Aufdecker von Plagiaten. Neben Fällen aus seiner Heimat Österreich deckte er auch Ungereimtheiten bei Publikationen der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock auf.

Die New York Times hält mit einem Experten gegen die Vorwürfe. Er stellt sich auf den Standpunkt, es handle sich um Fehler ohne «die Absicht, zu betrügen».

Der Politaktivist Christopher F. Rufo, der sich auf X mehrfach zum Fall geäussert hat, hält wiederum dagegen. Kamala Harris habe mehrfach «Absätze aus der Arbeit anderer Leute wortwörtlich kopiert». Beim Zitieren von Wikipedia habe sie zudem falsche Schlussfolgerungen einfach übernommen.