Für ihn seien keine Anzeichen für eine Schwäche von Präsident Wladimir Putin erkennbar. Dies sagte der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, vor der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, wie Medien berichten.

Trotz einzelner Kritikpunkte wie beispielsweise in Bezug auf Munitionslieferungen gibt es laut Kahl keine Hinweise darauf, dass das System Putin ins Wanken gerate oder implodiere. Es könne jedoch auch nicht ausgeschlossen werden.

Kahl unterstrich, dass Russland nach wie vor in der Lage sei, einen lang andauernden Krieg zu führen. Das Land verfüge über die Fähigkeit, kontinuierlich neue Soldaten zu rekrutieren, und sei auch im Bereich Rüstung und Munition gut aufgestellt. Schwäche oder ein Zusammenbruch der Aktivitäten seien daher nicht zu erwarten.

Dennoch gebe es Verwundbarkeiten und Überraschungen in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der russischen Streitkräfte. Kahl warnte davor, dass sich Putins Strategie durchsetzen könne, sofern der Westen nicht organisierten Widerstand leiste und die Ukraine effektiv unterstütze.

Auf die Frage, wann der BND von Russlands Absicht, die Ukraine anzugreifen, erfahren habe, erklärte Kahl, dass etwa vierzehn Tage vor Kriegsbeginn Phänomene festgestellt worden seien, die eindeutig auf den bevorstehenden Angriff hingewiesen hätten. Der BND wies Kritik zurück, wonach die Geheimdienste in den USA und Grossbritannien bereits viel früher mit einem Angriff gerechnet hätten.

Kahl betonte, dass der BND grossen Wert darauf gelegt habe, dass die Entscheidung zum Angriff letztlich von Putin selbst getroffen worden sei, basierend auf Faktoren, die über die reine Zählung von Raketen und Panzern hinausgingen.