Die russische Regierung hat die Bedingungen für ein Ende des Ukraine-Konflikts präzisiert. Aussenminister Sergej Lawrow erklärte in einem Interview mit dem US-Journalisten Tucker Carlson, dass eine Rückkehr zu Verhandlungen von der Ukraine und ihren westlichen Unterstützern klare Signale erfordere. Eine zentrale Forderung Russlands sei die öffentliche Rücknahme von Präsident Selenskyjs Verbot, Gespräche mit Moskau zu führen. Dies solle ein Zeichen für Verhandlungsbereitschaft setzen.

Lawrow verwies auf die Rede von Präsident Wladimir Putin im Juni, in der dieser die russischen Bedingungen umriss: Der Abzug ukrainischer Truppen aus von Russland beanspruchtem Gebiet, die Sicherung der Rechte russischsprachiger Minderheiten und die Neutralität der Ukraine. Der Aussenminister betonte, ein Nato-Beitritt oder die Stationierung westlicher Truppen auf ukrainischem Boden sei für Russland inakzeptabel. Das wichtigste Prinzip sei, dass die Ukraine keinen Block-Status habe, so Lawrow. «Keine Nato. Absolut. Keine Militärstützpunkte, keine Militärübungen auf ukrainischem Boden unter Beteiligung ausländischer Truppen.» Diese Position stehe im Einklang mit den Prinzipien der OSZE, die keine Sicherheitsausdehnung auf Kosten anderer Staaten vorsieht.

Russland sieht sich durch die westliche Unterstützung der Ukraine zunehmend in seiner Sicherheit bedroht. Lawrow kritisierte, der Westen führe entgegen seiner Versprechen Verhandlungen über die Ukraine ohne deren Beteiligung. Zugleich versuche man, über Russlands Schicksal zu entscheiden, ohne mit Moskau zu reden.