Das Jugendparlament SG AI AR feierte kürzlich seine 50. Jugendsession. Auf dem Programm: eine Podiumsdiskussion über die nationalen Vorlagen vom 24. November.

Diese musste dann aber ohne die Vertreter von Juso und Jungen Grünen stattfinden. Sie verliessen das Podium, weil abgesehen von der Juso-Vertretung «nur Cis-Männer» teilnahmen – also Männer, die sich auch als Männer fühlen.

Man habe schon im letzten Jahr angekündigt, dass man nicht an Podien teilnehme, an welche die anderen Parteien keine «Finta-Personen» delegieren würden, so die Juso. Das Kürzel steht für «Frauen, Inter, Nonbinäre, Trans, Agender». Der Abgang sei ein «Signal gegen patriarchale Strukturen» gewesen.

Links-grünen Jungparteien reicht es also nicht mehr, ihre eigene Delegation zusammenstellen zu können. Sie wollen auch den anderen vorschreiben, wen sie aufs Podium schicken. Eine indirekte Geschlechterquote für JSVP, Jungliberale oder die Junge Mitte – verordnet von der politischen Konkurrenz.

Auch wenn es Juso und Jungen Grünen nicht in den Kram passen mag: Es gibt nach wie vor Männer, die sich als Männer identifizieren. Wie geht der dauernde Ruf nach Toleranz für alle Geschlechter zusammen mit dem Aufruf, ihnen eine Teilnahme an einer Diskussion zu verbieten?

Unbesehen davon feiert Links-Grün den kindischen Protestakt als Erfolg. Man habe so ein Zeichen für Geschlechtergerechtigkeit gesetzt.

Gerechtigkeit unter Geschlechtern besteht demnach darin, Männer auszuschliessen, wenn sie keine Lust haben, sich als etwas anderes zu identifizieren. Das ist umgekehrte Diskriminierung in Reinkultur.