Bei der Sondersendung zum 30-Jahr-Jubiläum der Sendung «Benissimo» im letzten Oktober gab es nur noch 100.000 Franken statt einer Million zu gewinnen. SRF muss sparen.
Der Druck auf die Finanzen würde noch grösser, wenn die Initiative «200 Franken sind genug» dereinst an der Urne erfolgreich sein sollte. Sie will die TV- und Radiogebühren mehr als halbieren.
Die SRF-Chefetage betont unermüdlich, mit so wenig Geld könne man kein vernünftiges Programm mehr machen. Das wäre Grund genug, sich auf die Kernkompetenzen zu beschränken und Ballast abzuwerfen.
Der Sender macht das Gegenteil: Er ruft neue Formate ins Leben, die mit «Service public» nichts zu tun haben.
Zum Beispiel «Kuppelkids», das am 10. März erstmals ausgestrahlt wird. In der Dating-Show versuchen Kinder von alleinerziehenden Elternteilen, einen neuen Partner für ihr Mami oder ihren Papi zu finden.
Die Schöpfer der Idee finden dies absolut logisch. Kinder seien «ein grosses Hindernis für eine erfolgreiche neue Beziehung», heisst es im Pressetext zur Sendung. Also sollen sie sich auch an der Lösung des Problems beteiligen.
Es ist ja löblich, dass SRF den Zuschauern von morgen mehr Gewicht geben möchte. Das Durchschnittsalter des Publikums liegt bei über 60 Jahren.
Aber da gäbe es sinnvollere Möglichkeiten. Wie wäre es zum Beispiel mit diesem neuen Format? «Wechselkids – Kinder suchen einen neuen Moderator für die ‹Arena›». Oder «Erklärkids – Kinder erklären der SRF-Leitung, dass lineares TV von gestern ist».
Damit wäre dem ganzen Publikum geholfen. Und es hätte mehr Unterhaltungswert.