Die SP-Spitze Mattea Meyer und Cédric Wermuth lud gestern zum Neujahrsapéro in Bern.

Das Duo steckt in keiner beneidenswerten Situation: Im Herbst sind nationale Wahlen. Immer weniger Menschen entscheiden sich dafür, der Linkspartei ihre Stimmen zu geben.

Oder direkter: Die Genossen stecken im elektoralen Formtief.

Der Zürcherin und dem Aargauer bleibt nichts anderes übrig, als weiter Optimismus zu verbreiten: Fröhlich verkünden sie, beim eidgenössischen Urnengang ihren Wähleranteil steigern und zweitstärkste Kraft bleiben zu wollen.

Und auch im Ständerat möchte die Partei ihre bisherigen acht Sitze verteidigen.

Wie realistisch die Ziele der Zweiercombo sind, wissen wir bald: Am 12. Februar bestimmen die Zürcherinnen und Zürcher ihr neues Parlament und ihre Regierung.

Der grösste Kanton wird richtungsweisend sein: Schmieren die Sozialdemokraten ab, scheppern die Alarmglocken. Spätestens dann müssten sich Meyer und Wermuth schon im Oktober richtig warm anziehen.

Doch um ihre Führungsposition bangen müssen die beiden auch dann nicht: Selbst bei einem Flop am 22. Oktober sitzen sie mit grosser Wahrscheinlichkeit fest im Sattel. Denn im eigenen Lager sind Meyer und Wermuth unbestritten und beliebt.

Vielleicht ist das auch nur so, weil die meisten froh sind, dass sie den Job nicht selber machen müssen.