Es war ein sonderbares Schauspiel, das sich am Montag im Bundeshaus abspielte. Fünf SVP-Politiker mussten im Zimmer 3 rechts vom Eingang des Parlamentsgebäudes antraben, um der Immunitätskommission des Nationalrats Rede und Antwort zu stehen.

Zu den Politikern, die Rede und Antwort stehen mussten, gehörte Andreas Glarner. Der Aargauer Nationalrat hatte sich nach Messerattacken in Deutschland auf X wie folgt geäussert. «Sollten wir nicht langsam einer Religion Einhalt gebieten, deren Angehörige ihren Forderungen nach Kopftuch, Sonderrechten, Kalifaten, Minaretten, Gebetsrufern, Scharia-Gerichten usw. durch Sprengstoffanschläge, Angriffe auf Weihnachtsmärkte und Messerattacken auf unbescholtene Bürger Nachdruck verleihen …»

Die Immunitätskommission hat nun entschieden, dass diese Äusserungen keinen Schutz vor Ermittlungen durch parlamentarische Immunität geniessen.

Unabhängig davon, wie man zu Glarner und seinen Einschätzungen steht, hinterlässt das ganze Verfahren einen schalen Nachgeschmack. Hier soll ein unbequemer, aufsässiger und erfolgreicher Volksvertreter – eben führte er als Kantonspräsident die Aargauer Sektion zu einem Triumph bei den Grossratswahlen – einen Maulkorb verpasst bekommen. Statt sich mit seinen Positionen politisch auseinanderzusetzen, will man ihn jetzt mit juristischen Mitteln bekämpfen.

Doch seine Gegner sollten sich nicht zu früh freuen. Wer Glarner kennt, weiss: Dieser Mann lässt sich auch nicht von diesem Geplänkel aufhalten.