Es ist beschlossene Sache: Die Stadt Zürich führt auf ihren Strassen in den kommenden Jahren flächendeckend Tempo 30 ein. Auch Hauptachsen und Einfallstrassen sind betroffen – unter anderem die vielbefahrene «Stadtautobahn» am Rosengarten. Dadurch wird jedoch nicht nur der Autoverkehr verlangsamt, auch der ÖV muss bremsen.
Die Konsequenz: Um gleich viele Passagiere transportieren zu können, werden auf einzelnen Strecken zusätzliche Verbindungen nötig.
Es braucht somit mehr Fahrzeuge und mehr Personal. Der Zürcher Verkehrsverbund will diese Kosten jedoch nicht übernehmen. Dagegen hat die Stadt bereits Rekurs beim Regierungsrat eingelegt.
Doch nun bietet die rotgrüne Stadtregierung Hand: Sie übernimmt die zusätzlichen Kosten. Natürlich hätte er das Geld lieber in den ÖV-Ausbau gesteckt statt nur in dessen Erhalt, sagte der zuständige Stadtrat Michael Baumer (FDP). Er freue sich aber über die ungeteilte Zustimmung zum ÖV. «Das ist ein wichtiges Zeichen.»
Nun macht sich allerdings generelle Opposition gegen den Kurs der Stadtregierung breit. Laut einer kantonalen Wahlumfrage der Tamedia findet die Geschwindigkeitsbeschränkung auf Hauptstrassen keine Mehrheit – 56 Prozent der Befragten sind dagegen.
40 Prozent der Teilnehmer beantworteten die Frage «Sollen in Städten und Dörfern mehr Tempo-30-Zonen auf Hauptstrassen erstellt werden?» mit Nein, 16 Prozent mit eher Nein. Klar für die Temporeduktion sprachen sich 27 Prozent der Befragten aus, 16 Prozent antworteten mit eher Ja.
Wahljahr ist Zahljahr. Man darf gespannt sein, ob die rotgrüne Stadtregierung die Quittung für ihre Politik erhält – vielleicht nicht vor der eigenen Haustüre, aber auf kantonaler Ebene. Auch dies müsste ihr schwer zu denken geben.