Deutschland und Kenia haben ein Migrationsabkommen unterzeichnet, das es bis zu 250.000 Kenianern ermöglichen soll, in Deutschland zu arbeiten. Das von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem kenianischen Präsidenten William Ruto in Berlin besiegelte Abkommen zielt darauf ab, dem deutschen Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Gleichzeitig bietet es Kenia die Möglichkeit, seine hohe Jugendarbeitslosigkeit zu lindern.

Im Rahmen des Abkommens sollen vor allem Fachkräfte in den Bereichen Gesundheitswesen, IT und Handwerk nach Deutschland kommen. Auch Kenianer ohne formelle Qualifikationen können unter bestimmten Voraussetzungen eine Arbeitserlaubnis erhalten.

Das Abkommen umfasst nicht nur die Erleichterung der Visum- und Aufenthaltsbestimmungen für kenianische Arbeitskräfte, sondern auch Massnahmen zum Schutz ihrer Rechte. Dies schliesst den Kampf gegen Arbeitsausbeutung und Menschenhandel ein, so die Internationale Arbeitsorganisation ILO. Gleichzeitig sieht die Vereinbarung Rückführungsmechanismen für Kenianer vor, die sich illegal in Deutschland aufhalten.

Das Programm soll zunächst in Schleswig-Holstein mit fünf kenianischen Busfahrern im Rahmen eines Pilotprojekts beginnen. Kritiker in Kenia befürchten eine Abwanderung dringend benötigter Fachkräfte, insbesondere im Gesundheitswesen. Ein kenianischer Politiker äusserte gegenüber der BBC, es sei bedauerlich, dass Kenia gezwungen sei, Arbeitskräfte ins Ausland zu entsenden, anstatt Arbeitsplätze im eigenen Land zu schaffen.