Die Managerlöhne beim Stromkonzern Axpo sorgen für Empörung. Sie sechsköpfige Geschäftsleitung kassiert 8,6 Millionen Franken. Firmenchef Christoph Brand erhält allein 1,8 Millionen. Eine enorme Steigerung: Im Vorjahr waren es noch 1,1 Millionen gewesen.

Die Empörung ist gerechtfertigt, denn die Axpo ist zu 100 Prozent in Staatbesitz. Die Kantone Aargau und Zürich haben eine Mehrheit.

Den Worten der empörten Politiker müssen Taten folgen. Die Eigentümer – die Kantone und ihre Elektrizitätswerke – haben es in der Hand. Sonst ist ihre Empörung nur pour la galérie, sprich für die Wähler.

Verantwortlich für die Millionen-Vergütungen ist der Verwaltungsrat, darin sitzt mit SVP-Ständerat Jakob Stark auch ein Vertreter einer Partei, die jetzt zu Recht auf die Barrikaden steigt. Die Frage ist nur, ob sie Stark im Griff hat – oder ob er noch der Richtige ist für diesen Posten.

Der Fall Axpo sollte Anlass dazu sein, die Löhne und Boni bei staatlichen und staatsnahen Betrieben generell zu deckeln. Ihre Chefs sind keine Unternehmer, sondern Manager. Mehr noch: Sie sind Angestellte von Kantonen, also der Bürger und Steuerzahler. Sie sind Staatsdiener – und nicht Sonnenkönige, die sich ad libitum bereichern. Erst recht in Zeiten, wo die Strompreise Privaten und Unternehmen das Leben schwermachen.

Dass sie das nicht selbst einsehen, dass der Verwaltungsrat das nicht einsieht, dass das die Kantonsregierungen und Kantonsparlamente bisher einfach so geschluckt haben, verwundert. Ihre Empörung in Ehren – aber the floor is yours, geschätzte Politiker.