Spätestens seit Nemo das «Nonbinäre» zum helvetischen Kulturgut befördert. Doch es gibt auch eine Schattenseite der genderneutralen Sozialromantik. Von ihr ist in diesen Tagen in diversen Ostschweizer Medien zu lesen.

Nach Missbrauchsvorwürfen mit einem pendenten Strafverfahren gegen zwei Leitpersonen löst sich der Verein «Sozialwerk.LGBT+» mit Treffs für queere Jugendliche in der Ostschweiz auf. Viktoriya Schiefer, Vorstandsmitglied und Co-Präsident(in), des Vereins, sagt auf Anfrage der Nachrichtengagentur Keystone-SDA: «Durch die vorgefallene Situation kann der Jugendtreff, hinter dem der Verein ‹Sozialwerk.LGBT+› steht, nicht mehr weiter als sicherer Ort für Jugendliche dienen.»

Die Treffs in Buchs SG und Chur werde es in der bisherigen Form nicht mehr geben, so Schiefer weiter. Aktuell sei der Verein daran, ein neues Konzept auszuarbeiten. Das neue Angebot, anders als beim Sozialwerk.LGBT+, werde seinen Fokus auf Wüsche und Bedürfnisse sowie auf die Vielfältigkeit und Vielseitigkeit der Jugendliche legen.

Hintergrund der Affäre ist ein Strafverfahren gegen ein Vorstandsmitglied des Vereins sowie gegen den Geschäftsleiter wegen der Verletzung der sexuellen Integrität.

Pikant: Die Kantone St. Gallen und Graubünden sowie die Stadt Chur unterstützten die Anlaufstellen mit Steuergeldern. Oder mit anderen Worten: Um dem Zeitgeist gerecht zu werden, bot die öffentliche Hand ein finanzielles Fundament, das von gewissen Personen schamlos missbraucht wurde.