Die ARD hat Vorwürfe der AfD zurückgewiesen, sie habe in der Sendung «Die 100 – Was Deutschland bewegt» Laiendarsteller engagiert. Der Norddeutsche Rundfunk erklärte der Deutschen Presse-Agentur, dass «keine Darstellerinnen oder Darsteller eingesetzt» worden seien. Die AfD-Fraktion Mecklenburg-Vorpommern hatte dem Sender zuvor vorgeworfen, dass Teilnehmer der Sendung gecastet worden seien, um kritische Positionen gegenüber der Partei zu vertreten.

Konkret drehte sich die Kritik um einen Teilnehmer, der in der Vergangenheit bereits in kleineren TV-Rollen zu sehen war, wie die Weltwoche berichtete. Die AfD und Nutzer sozialer Medien hatten gemutmasst, dass dieser Teilnehmer, der die AfD kritisierte, für seine Äusserungen engagiert wurde. Der NDR betonte allerdings, die Teilnehmer hätten ihre Meinung frei äussern können, und die Sendung habe keine Skripte für Meinungsäusserungen genutzt. Auch Teilnehmer mit Nebentätigkeiten als Kleindarsteller seien nicht ausgeschlossen worden.

Der umstrittene Teilnehmer, Michael Schleiermacher, sagte dem Spiegel, dass er sich eigenständig für die Sendung beworben und keine finanzielle Entschädigung für seinen Auftritt erhalten habe. Schleiermacher, der auch in der Serie «Tatort» eine kleine Rolle spielte, erklärte, er habe als Privatperson teilgenommen und sich von niemandem politisch vereinnahmen lassen.

Die AfD bezeichnete die Sendung dennoch als «lupenreine Propaganda» und «Skandal», schreibt die Welt. Bestimmte politische Meinungen würden systematisch bevorzugt, so der Vorwurf.