Wären die Grünliberalen keine Partei, sondern eine Skination, wäre diese in der Disziplin Slalom überaus erfolgreich.
2007 ergatterte die GLP beim ersten Anlauf drei Nationalratsmandate. Bei den folgenden Wahlen alle vier Jahre sah es so aus: 12, 7, 16, 10. Es geht also munter hin und her, rauf und runter. Je nachdem, ob die von der Partei bewirtschafteten Themen gerade en vogue sind oder nicht.
Wobei in letzter Zeit die Richtung eher nach unten weist. Bei den kantonalen Wahlen vom Sonntag in Basel-Stadt und im Aargau setzte sich der Trend von den nationalen Wahlen 2023 fort. In Basel verlor die GLP einen Sitz, im Aargau deren zwei.
Die Bilanz der letzten Monate klingt in der Sprache von GLP-Präsident Jürg Grossen in einem Interview mit dem Nebelspalter allerdings ganz anders: «Wir haben einen Bruchteil dessen verloren, was wir vor vier Jahren gewonnen haben.» So kann man es natürlich auch sehen.
Dabei hat er sogar noch die Stirn, den Verlusten in den angestammten Kantonen die drei Sitzgewinne in Uri gegenüberzustellen, wo die GLP erstmals angetreten war und praktischerweise gar nichts zu verlieren hatte.
Und schliesslich rettet sich Grossen auch noch in den Vergleich mit den Grünen. Diese hätten im Unterschied zur GLP «vielerorts das verloren, was sie vor vier Jahren gewonnen haben». Ein altes Rezept: Wer sich nach unten orientiert und mit noch grösseren Verlierern vergleicht, sieht immer besser aus.
Dabei ist die Entwicklung gar nicht zu übersehen. Die seltsame Kombination aus grünen und liberalen Rezepten ist schon auf dem Papier ein Husarenstück. In Form einer Partei ist dieser Spagat gar nicht machbar. Das scheinen nun auch die Wähler zu merken – und wenden sich ab.
Aber mit etwas Glück bleiben die Grünliberalen dem Slalom treu, und es kommen wieder bessere Zeiten. Bevor es danach wieder in die andere Richtung geht.
GLP, die unglaubwürdigste Partei der Schweiz. Mit dem unglaubwürdigsten Parteipräsidenten der Schweiz.
Leider ist vom "L" der Partei immer weniger zu sehen. So wird sie von liberalen Wählern, denen aber auch Umweltanliegen wichtig sind, kaum mehr wählbar. Entweder die Partei besinnt sich wieder vermehrt auf das Liberale, oder sie wird in den Grünen (das heißt ja eh mehr rot) aufgehen.
Die GLP und insbesondere der Grosshans Grossen hat doch nie einen Slalomkurs verfolgt, sondern immer konsequent eine Richtung: die falsche. Als grosser Freund der Kennzeichnungspflicht soll er doch zukünftig überall das GLP-Abzeichen tragen und das auch seinen Anhängern empfehlen, damit jeder gleich weiss, woran er ist.