In der Frühphase des Russland-Ukraine-Konflikts 2022 seien Friedensgespräche geführt worden, die zunächst vielversprechend schienen. Dies schreiben zwei Autoren im Magazin Foreign Affairs, aus dem nun die NZZ einen Auszug publiziert. Die intensive Diplomatie direkt nach dem Kriegsbeginn habe Delegationen beider Länder umfasst, die bereits Ende Februar 2022 unter der Vermittlung des weissrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zusammengekommen seien.

Diese Gespräche, die in Liaskawitschi nahe der weissrussisch-ukrainischen Grenze stattgefunden hätten, hätten zunächst eine Plattform für Kompromisse geboten, obwohl die Russen mit sehr harten Bedingungen gestartet seien, die sich mit der Verschlechterung ihrer militärischen Lage schnell abgeschwächten hätten.

Ein Durchbruch schien sich Ende März 2022 in Istanbul anzubahnen, als beide Seiten ein Communiqué formulierten, heisst es in der NZZ. Dieses habe umfassende Sicherheitsgarantien für die Ukraine und deren potenziellen Beitritt zur EU ohne Nato-Mitgliedschaft umfasst. Dieser Vorschlag hätte die Ukraine zu einem dauerhaft neutralen Staat gemacht, sogar Russland wäre als Garantiemacht eingeschlossen worden​​.

Trotz der Fortschritte, die auf eine baldige Friedenslösung hingedeutet hätten, seien die Verhandlungen letztlich gescheitert. Gründe dafür seien externe Einflüsse und das Fehlen eines Konsenses über kritische Punkte gewesen – wie territoriale Ansprüche und die militärische Struktur der Ukraine.

Eine detaillierte Rekonstruktion der ukrainisch-russischen Friedens-Verhandlungen im März 2022, die vom Westen verhindert wurden, lesen Sie im Weltwoche-Beitrag vom November 2023.