SVP-Nationalrat Andreas Glarner ist mal wieder der bad boy.

Unter anderem die NZZ kritisiert ihn dafür, dass er den «Gender-Tag» an einer Schule in Stäfa ohne nähere Informationen skandalisiert habe.

Besonders gerügt wird, dass er den Namen und die Telefonnummer der zuständigen Schulsozialarbeiterin auf Twitter gestellt habe. Es sei nicht das erste Mal, dass Glarner die Handynummer einer Schulangestellten öffentlich mache und diese so an den Pranger stelle.

Was der SVP-Politiker wirklich gemacht hat: ganz einfach das offizielle Informationsschreiben der Schule publiziert. Dieses ging an die Eltern der Schüler, und darauf sind die bewussten Daten fein säuberlich aufgeführt.

Eine besondere Geheimhaltung scheint also nicht geherrscht zu haben. Und Glarner hat sich auch nicht auf verschlungenen Pfaden sensible Daten beschafft. In den sozialen Medien kursierten Bilder des Schreibens bereits, bevor er sich ins Zeug legte.

Glarner mag für zusätzliche Verbreitung gesorgt haben. Unschöne Begleiterscheinungen wie Beschimpfungen gegen die Sozialarbeiterin oder die Schulpräsidentin nun auf ihn zurückzuführen, ist aber absurd.

Die NZZ findet, Glarners Vorgehen habe «jeglichen Anstand und jegliche Fairness vermissen lassen». Was unanständig daran ist, das offizielle Informationsschreiben einer Schulgemeinde öffentlich zu zeigen, weiss wohl nur die Redaktion.