Die Agenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) kämpfen nicht gegen feindliche Agenten, sondern gegen Temperaturen von bis zu 33 Grad in ihrer Zentrale. Wie die Berliner Zeitung berichtet, fehlt es in den 3500 Büros des BND an Klimaanlagen – was den Arbeitsalltag der Geheimdienstmitarbeiter angeblich erheblich erschwert. Intern beschwert man sich über die Hitze unter dem Codewort «Operation Sahara».

Ein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes beschreibt die Situation so: «An manchen Tagen steigt die Temperatur auf 30 bis 33 Grad. Schwierig, sich da zu konzentrieren.» Die 2016 eingeweihte Zentrale in Berlin-Mitte verfügt über eine spezielle metallische Fassade und 12.000 Fenster mit speziellem Sicherheitsglas, die die Hitze noch verstärken. Um der Hitze Herr zu werden, wurden 3500 Ventilatoren verteilt und Wasserflaschen bereitgestellt.

Klimaanlagen waren ursprünglich geplant, wurden jedoch 2010 aufgrund einer neuen Bauordnung gestrichen – wohl aus Kostengründen. Lediglich Räume mit hochsensibler Technik und abhörsichere Konferenzräume sind klimatisiert. Der BND-Sprecher Martin Heinemann versichert dennoch: «Trotz Hitze ist die Sicherheit gewährleistet.»

Der Betriebsrat des BND sieht sich mit zahlreichen Beschwerden der Mitarbeiter konfrontiert. Auch BND-Präsident Dr. Bruno Kahl muss ohne Klimaanlage auskommen. Sprecherin Christiane Worring von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erklärte, eine Klimatisierung gemäss den damaligen Richtlinien sei nicht erforderlich gewesen.