Die Bundeswehr hat begonnen, Unternehmen in Deutschland auf mögliche Krisenszenarien und Kriegsfälle vorzubereiten. Im Rahmen des neuen «Operationsplan Deutschland» sollen Massnahmen erarbeitet werden, um die Wirtschaft widerstandsfähiger zu machen. Das Strategiepapier umfasst in seiner ersten Fassung 1000 Seiten und enthält Details, die als geheim eingestuft sind, berichtet die FAZ.

In einer ersten Veranstaltung der Handelskammer Hamburg gab Oberstleutnant Jörn Plischke konkrete Hinweise: Unternehmen sollten autarker werden und Ressourcen wie Dieselgeneratoren oder gar eigene Windräder für den Notfall einplanen. Darüber hinaus empfahl Plischke, zusätzliche LKW-Fahrer auszubilden, da in Krisenzeiten die Verfügbarkeit osteuropäischer Fahrer nicht garantiert sei. «70 Prozent aller Lastwagen auf Deutschlands Strassen werden von Osteuropäern bewegt. Wenn dort Krieg ist, wo werden dann diese Leute sein?», erklärte er.

Auch die Landeskommandos der Bundeswehr wurden beauftragt, ähnliche Programme landesweit umzusetzen. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, begrüsste die Initiative. «Eine gutvorbereitete und widerstandsfähige Wirtschaft ist essenziell für die zivile und militärische Verteidigung Deutschlands», sagte er laut der FAZ. Gespräche und Workshops wie in Hamburg sollen in ganz Deutschland stattfinden, um Unternehmen für den Ernstfall zu sensibilisieren.