Das Bruttoinlandprodukt (BIP) gilt als wichtiger Gradmesser für die Stärke einer Volkswirtschaft. Die jüngsten Zahlen der Organisation World Economics und des Internationalen Währungsfonds zeigen Überraschendes.

Mit einem BIP von 5'510 Milliarden Dollar lag Russland 2022 auf Platz fünf der Weltrangliste. Noch vor Deutschland, das die 5'011 Milliarden knapp erreicht hat. Selbst Japan mit 5'675 Milliarden Dollar ist für Russland in Reichweite.

Es stellt sich die Frage: Ist Russland trotz der internationalen Sanktionen so stark – oder schwächelt Deutschland dermassen?

Angesichts der Politik der deutschen Ampel-Regierung liegt die zweite Option nahe. Während Russland die Sanktionen offenbar gut verkraftet, steckt Deutschland in einer veritablen Wirtschaftskrise.

Die Energiepreise explodieren, ein Ende ist nicht in Sicht. Die Inflation grassiert, und dank Ideen wie dem Heizungsgesetz sind gerade deutsche Unternehmen tief verunsichert und zögerlich, wenn es um Investitionen geht.

Die aktuellen Zahlen widersprechen den Aussagen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Noch im April 2022 prognostizierte sie den Bankrott Russlands. Dieser sei «nur eine Frage der Zeit».

Zwar haben die Exporte nach und aus Russland aufgrund der Sanktionen abgenommen. Die Russen wussten sich aber zu helfen. Unter anderem mit dem Aufbau einer eigenen Halbleiterindustrie.

Währenddessen kämpft Deutschland gegen eine fortschreitende Deindustrialisierung. Auch die Digitalisierung verläuft schleppend. Der Grund könnte eine Mischung aus Sanktionen und eigenem Unvermögen sein.