Vor einer Woche hat Russland das Abkommen über Ausfuhren von ukrainischem Getreide gestoppt. Präsident Wladimir Putin begründete das damit, das Abkommen habe seinen «Sinn verloren».

Der grösste Teil der insgesamt 33 Millionen Tonnen Getreide sei in reiche Länder gegangen, so Putin. Amerikanische und europäische Unternehmen hätten es aus der Ukraine exportiert und weiterverkauft.

Die entstehenden Lieferausfälle werde Russland ausgleichen – in direkter Kooperation mit afrikanischen Staaten. Die Rekordernte erlaube es, Getreide «sowohl auf kommerzieller als auch auf unentgeltlicher Grundlage zu ersetzen».

Sein Land wolle die wirtschaftlichen Beziehungen zu Afrika weiterentwickeln. Dazu gehörten Lieferungen von Getreide, Nahrung, Düngemittel und mehr.

Im ersten halben Jahr 2023 habe Russland fast zehn Millionen Tonnen Getreide in afrikanische Staaten exportiert. Dies, obwohl die Sanktionen die Ausfuhr russischer Lebensmittel in Entwicklungsländer erschwert hätten.

Die Vereinten Nationen und China fordern, das Abkommen wieder in Kraft zu setzen. Sie befürchten weltweite Hungersnöte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinerseits hat versichert, sein Land werde die Getreideexporte im Notfall auch ohne die Sicherheitsgarantien des Abkommens weiterführen.