Das Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen (LfV) hat die sächsische AfD als rechtsextremistische Vereinigung eingestuft. Diese Entscheidung basiert auf einem 134-seitigen Gutachten, das über vier Jahre erarbeitet wurde.

LfV-Präsident Dirk-Martin Christian hebt hervor, der Landesverband werde stark von Thüringens AfD-Chef Björn Höcke und dem sogenannten solidarisch-patriotischen Lager beeinflusst. Er kritisiert, rechtsextremistische Aussagen führender Parteimitglieder würden intern zur Kenntnis genommen, aber nicht öffentlich von der Landespartei angeprangert oder abgelehnt.

Das Gutachten weist darauf hin, dass die AfD Sachsen einen Ethnopluralismus propagiere, der nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei. Er vertrete völkisch-nationalistische Standpunkte in der Migrationsdebatte. Zudem werden der Partei der Einsatz antisemitischer Codes und verschwörungsideologische Positionen vorgeworfen.

Die AfD Sachsen soll auch aktiv gegen die politische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland arbeiten und Verbindungen zu anderen extremistischen Akteuren unterhalten. Bemerkenswert sei, der Landesverband habe sich nicht von seiner rechtsextremen Jugendorganisation distanziert.

Laut Gutachten ist es das erklärte Ziel der AfD Sachsen, das Vertrauen in die Demokratie zu untergraben und Proteste zu schüren. Bislang hat sich die AfD Sachsen nicht zu dieser Einstufung geäussert.