Wen wählt ein französischer Intellektueller, der den moralischen Terror der Eliten und ihre «Sezession» kritisiert? Der als Forscher das «Schisma», das die französische Gesellschaft spaltet, in der Geografie des Landes nachgewiesen hat, und den Überlebenskampf der unteren Schichten dokumentiert? Sie wählen Rassemblement national. Nicht weil er die Wahl als «Theater» empfindet, blieb Christophe Guilluy zu Hause (in Paris): Im Laufe von mehreren Wohnungswechseln war sein Name von der Wählerliste verschwunden. Nach dem Gespräch mit Jürg Altwegg erzählte Guilluy, dass er vor zwei Jahren gegen Macron den Kommunisten Fabien Roussel gewählt hatte. Seite 28

 

Für die einen sind Katzen das Grösste, für andere sind sie ein Ärgernis und neuerdings sogar ein Umweltproblem. Patricia Highsmith war eine Katzennärrin. In ihrem alten Haus im Tessiner Maggiatal feilte die berühmte Amerikanerin an ihren Krimis – beobachtet von bis zu sechs Katzen. Die Krallentiere fanden natürlich auch Einzug in Highsmiths Literatur. Sie schrieb Gedichte, Kurzgeschichten und auch einen wunderbaren Essay darüber, wie wertvoll Hauskatzen für den Menschen sind. Wir drucken den Text in dieser Ausgabe nach. Seite 30

 

Bis vor kurzem suchten die Schulen das Heil in der Frühdigitalisierung: Um gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, müssten schon die Kleinsten zwingend digitale Kompetenzen entwickeln. Heute weiss man: alles Humbug. In Schweden, einem Vorreiter der Digitalisierung, hat man das Ruder herumgerissen. Zurück zu Stift und Papier, lautet das Gebot der Stunde. Denn alle wissenschaftlichen Studien haben ergeben, dass die Ausrüstung der Grundschüler mit Tablets negative Auswirkungen auf den Wissenserwerb hat. Immer mehr Länder folgen dem skandinavischen Beispiel. Höchste Zeit, dass sich auch die Schweiz auf den Wert des analogen Unterrichts rückbesinnt. Seite 32

 

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