Bis 1973 war der Schweizer Franken wie alle wichtigen Währungen an den Dollar gebunden, und zwar über das sogenannte Bretton-Woods-System. Mit Milliarden musste der Franken zu diesem Zweck gestützt werden.
Fast alle Länder fanden dieses System schädlich. Aber kein Staat hatte den Mut, dies laut zu sagen und zu handeln, bis die Schweizerische Nationalbank am 23. Januar 1973 selbständig beschloss, Bretton Woods zu verlassen. Der kleine Staat tat – als erster in Europa – das Richtige.
Dem Beispiel der Schweizerischen Nationalbank folgte bald die mächtige Deutsche Bundesbank. Die NZZ schreibt: Die damalige Abnabelung zeige «den Wert politischer Eigenständigkeit». Denn seither könne die Schweiz eine eigenständige und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Geldpolitik verfolgen.
Dieser mutige Akt politischer Eigenständigkeit vor fünfzig Jahren ist vergleichbar mit einer ebenso mutigen Tat vor 175 Jahren: 1848 schuf die Schweiz – als einziger Staat Europas – einen unabhängigen, freiheitlichen und demokratischen Staat. Dies unter gewaltigem Gegendruck des Auslandes. Auch diese «eigenmächtige» Tat wurde zum Weltgrosserfolg.
Diese historischen Beispiele rufen gerade heute wieder zur Nachahmung auf, denn die Schweiz steckt ebenfalls wieder gemeinsam mit anderen Staaten in einer unhaltbaren Situation: Wie alle Schengen-Staaten ist unser Land mit der Zuwanderung überfordert, und alle Länder sehen, dass Schengen/Dublin nicht funktioniert.
Aber niemand getraut sich, es zu sagen, es zuzugeben und zu handeln.
Jetzt wäre wieder die Stunde der Schweiz: Wie sie vor 175 Jahren und vor fünfzig Jahren eigenständig als Vorbild handelte, sollte sie sich jetzt auch mutig aus Schengen/Dublin zurückziehen und den Grenzschutz selber organisieren. Ich bin sicher: Andere Staaten würden erleichtert folgen.
Schön wär's, aber mit dem jetzigen Bundespräsidenten nicht zu machen, denn der müsste dann ja an der Grenze zu Deutschland den Pass vorzeigen, wenn er zu seiner Geliebten in den Schwarzwald fährt!