Der Papst gab in diesen Tagen offen zu: «Manchmal schlafe ich beim Beten ein.» So wie dem Pontifex maximus ergeht es während sieben von zehn Ausgaben vielen Zuschauern der «Arena».

Moderator Sandro Brotz war am Freitag um Freundlichkeit bemüht. Er ging nur ganz am Rande darauf ein, dass die SVP die Sendung boykottiert: «Wir bedauern das.»

Thema war der Ukraine-Krieg und die Folgen für die Schweiz. Nach wenigen Sendeminuten zeigte sich klar und deutlich: Ohne SVP ist in dieser Sendung kein Dampf im Kessel.

Der Gewinn an inhaltlicher Erkenntnis bewegte sich im Nanobereich. Kein Wort zur Sicherheitspolitik.

Zum Thema Neutralität durfte zu Beginn der Bündner Sozialdemokrat Jon Pult seine linke Ansicht verkünden: «Die Neutralität ist nicht mehr ein Synonym für Opportunismus. Die Schweiz hat sich immer neutral verhalten, um mit allen Geschäfte machen zu können. Dieses Geschäftsmodell ist absolut unehrenhaft. Es hat der Schweiz nachhaltig geschadet.» Ferner: «Wenn wir weiter glaubwürdig sein wollen, brauchen wir Glasnost auf unserem Finanz- und Rohstoffhandelsplatz.»

Pult und Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter zeigten sich sichtlich entzückt, dass die Schweiz definitiv für den Uno-Sicherheitsrat kandidiert. FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt bekam von Brotz an den Kopf geworfen, er und seine Partei täten nicht alles dafür, den Finanzfluss von Putin zu stoppen: «Damit finanzieren Sie indirekt den Krieg weiter.» Der Zürcher Parlamentarier ist dafür, das russische Gas zu boykottieren, will aber keinen Paukenschlag gegen die russische Bevölkerung. Zusammen mit Schneider-Schneiter sprach er sich gegen eine Task-Force zu den Oligarchen-Vermögen aus.

Grünen-Nationalrätin und Bürokratie-Freundin Regula Rytz will eine Rohstoffmarkt-Aufsichtsbehörde. Ausserdem warb sie – wie die SP – für eine Klimafonds-Initiative. Weniger Auto- und Töffausflüge, langsam fahren und Verbilligung der Krankenkassenprämien lautet die Devise der passionierten Velofahrerin. Rytz: «Vierzig Prozent des Verkehrs ist Freizeitverkehr.» Wenn es nach der Bernerin geht, sollen die Schweizer darauf verzichten oder Fahrgemeinschaften bilden. Weiter: «Temporeduktion bringt Benzinersparnis.»

Wer braucht schon neue Ideen, wenn er alte hat. Andri Silberschmidt: «Ich habe Mühe, wenn der Krieg missbraucht wird, um Parteiprogramme aus der Schublade zu ziehen. Wenn es das Einzige ist, was ich von den Grünen während dieses Krieges höre, man soll auf der Autobahn achtzig fahren und den Rohstofffluss regulieren, dann schäme ich mich fremd.»