Es ist beruhigend zu wissen, dass es in der Schweiz Politikerinnen und Politiker gibt, die sich mit den ganz grossen Problemen der Menschheit befassen.

Die Zürcher SP reichte am Donnerstag im Gemeinderat ein Postulat ein, das «geschlechterneutrale Lichtsignalanlagen» fordert. Sie weist darauf hin, dass die Verkehrs-Signalisation nach wie vor von Männern dominiert sei. Als Hauptübel wird der «Mann mit Hut» auf den Ampeln und Schildern ausgemacht.

Dem soll es nun an den Kragen gehen. Stattdessen sollen auch Frauen, lesbische Paare, Schwangere und Senioren am Stock abgebildet werden.

Wer nun denkt, dies sei ein verfrühter Aprilscherz oder eine zürcherische Besonderheit, muss eines Besseren belehrt werden. In Genf gibt es bereits geschlechterneutrale Signalisationen – und auch in Österreich, Deutschland, Finnland und Neuseeland wurden ähnliche Vorstösse umgesetzt.

Dennoch könnte man sich fragen: Wo soll dies noch hinführen? Wird auf dem Baustellenschild, das einen Arbeiter mit Schaufel zeigt, schon bald eine Frau mit Babybauch zu sehen sein? Muss das grüne Piktogramm, das auf Notausgänge hinweist, eine Frau am Stock zeigen? Wird der gesunde Menschenverstand für immer verboten? Per genderneutralem Signal …

In Schweden wurde ein ähnlicher Vorstoss zum Rohrkrepierer. 2009 ergänzte man das Piktogramm des männlichen Fussgängers durch eine Frauenfigur. Doch nur drei Jahre später musste man nachbessern – auf Geheiss der Frauen. «Sexistisch» war deren unmissverständliches Urteil. Die weibliche Person auf den Schildern hatte zu grosse Brüste und einen zu kurzen Rock.