Elias Erne will für die Juso Aargau in den Nationalrat. Als Beruf gibt er an: «Sozialhilfeempfänger». Eine seiner zentralen Forderungen ist eine «antikapitalistische Politik».

Wer nach der Abschaffung des Kapitalismus seine Sozialhilfe ermöglicht, schreibt er nicht.

Während der Jungsozialist einfach ehrlich seine aktuelle Beschäftigungslage angibt, treibt es das «Bündnis: BastA! Junge Alternative» in Basel weit bunter.

Dort findet man auf der Wahlliste die folgenden Berufsbezeichnungen, wobei «Beruf» vielleicht das falsche Wort ist: «Waldbesetzer*in, woke», «Antifaschistin, woke», «Anarchist, woke» und «Feministin, woke». Es wäre wohl effizienter gewesen, einfach gleich die ganze Liste «Woke» zu nennen.

In St.Gallen versucht Stefan Hubschmid von der Gruppierung «Parteifrei» sein Glück. Als Beruf gibt er an: «Beobachter der gesellschaftlichen Entwicklungen». Dafür wäre das Bundeshaus sicherlich ein geeignetes Feld.

Eine allzu ausführliche Tätigkeitsbeschreibung kann allerdings die Wahlchancen reduzieren. Das zeigt eine Analyse der Wahlen 2019 durch das Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich.

Einer der Befunde: «Nach längerer Auseinandersetzung mit einem Wahlzettel setzt bei vielen Wähler*innen kognitive Ermüdung ein». Sehr ausführliche Angaben seien eine Überforderung für den Bürger.

Das sollte man natürlich vermeiden. Der eine oder andere Wähler dürfte ohnehin bereits bei der Vorstellung eines woken Waldbesetzers überfordert sein.