Kennen sie Michael Sauga? Wahrscheinlich nicht, er arbeitet als Journalist beim deutschen Nachrichtenmagazin Spiegel. Sauga hat sich in den letzten Tagen übel auf die Schweiz eingeschossen.

Seiner Meinung nach kann sich Putin auf die Eidgenossenschaft verlassen, denn die Sanktionen gegen Russland würden nur halbherzig mitgetragen, bei der Hilfe für die Ukraine würden wir knausern, und wir zeigten auch keinen grossen Ehrgeiz beim Aufspüren von Oligarchen-Geldern.

Da sind die üblichen Unterstellungen, die man aus den vor Moralin nur so triefenden Artikeln einiger linksgedrehter Schweizer Medien bereits kennt. Der Spiegel hat es offenbar nötig, diese aufzuwärmen.

Was für ein Problem hat dieses Blatt eigentlich mit der Schweiz? Ist es der Frust einzelner Redaktoren, dass ihnen der deutsche Staat monatlich den halben Lohn aus der Tasche zieht? Ist es der Neid auf die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte des kleinen Nachbarstaates mit der tiefen Inflation, fast Vollbeschäftigung und einem gesunden Haushalt?

Wenn der Spiegel-Schreiberling halbwegs einen korrekten Job gemacht hätte und das Ranking des Kieler Instituts für Weltwirtschaft über Hilfeleistungen an Kiew genauer angeschaut hätte, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass die Schweiz vor allem darum schlecht abschneidet, weil unser Land keine Waffen nach Kiew liefert.

Was wir jedoch an Geldleistungen versprechen, halten wir auch prompt ein, was man von Deutschland nicht sagen kann. Dort hinken die finanziellen Zuwendungen häufig den vollmundigen Ankündigungen hinterher.

Wir haben Gesetze in der Schweiz, die uns den Export von Waffen in Kriegsgebiete verbieten. Wir haben eine Eigentumsgarantie in der Verfassung verankert, die uns nicht erlaubt, die Gelder von irgendwelchen Ausländergruppen einzuziehen, nur weil man gerade die Russen zu den Parias der Weltgemeinschaft erklärt hat. Wir haben eine Neutralität, die uns in den letzten hundert Jahren vor grossem Schaden bewahrt hat.

Wenn wir anfangen, an unseren Regeln herumzuschrauben, bloss weil uns das Ausland scheinheilig einen moralischen Spiegel vorhält und alte Vorurteile kultiviert und unterstellt, können wir als Staat zusammenpacken.

So fies, wie der Spiegel die Schweiz beschreibt, kann es hier auch nicht sein. Sonst würde nicht seit Jahren ein germanischer Massenexodus stattfinden.

Sauga sollte gescheiter einmal recherchieren, weshalb viele Deutsche ihrem Land den Rücken zukehren.

Die 3 Top-Kommentare zu "Spiegel attackiert Schweiz: Ein deutscher Journalist kritisiert so ziemlich alles, was die Eigenossenschaft zum weltweiten Sonderfall macht. Was hat er gegen unser Land?"
  • lotharwendt54

    „Der Spiegel“ war mal eine gute Zeitung. Da kann Mann richtig verfolgen wie so ein Blatt zum Schmierblatt entwickelt. Wie „Focus“ , „Stern“ und andere. Haben alle „Bild“ Qualität angenommen,

  • norjas

    Man sollte das ehemalige Nachrichtenmagazin "Spiegel" nicht ernst nehmen. Nicht umsonst hat der Philosoph Paul Feyerabend schon vor Jahren den "Spiegel" als "Der Stürmer des Linksintellektuellen " bezeichnet. Was sich in Deutschland vollmundig als "qualitätsmedien" bezeichnet, sind dumpfbackige Probagandablätter, gegen die das "Neues Deutschland" aus DDR- Zeiten wie ein Hort der Wahrheit und des gewissenhaften Journalismus hervorhebt. Danke an die WW, die NachDenkSeiten und RT(!) für alle Infos.

  • in_dubio

    Vor ca. 15 Jahren, als ich noch als eher Konservativer überzeugter "Spiegel" Abonnent und Leser war, hätte ich diesen Artikel schwer gewogen und versucht zu analysieren, warum diese Schweiz, die ich und viele andere Libertäre so lieben, ein derartiger Schurkenstaat geworden ist. Jedoch prallt das morgendliche Ejakulat, was die Spiegel Über-Journalisten uns so verkaufen, mittlerweile so von mir ab, wie ein Insekt von der Windschutzscheibe meines Diesels.