«Arena»-Agitator Sandro Brotz war begeistert. «Eine wichtige und erschütternde Recherche», liess er via X verlauten.

Der Anlass: Gemäss SRF-«Dok» soll Chocolatier Jürg Läderach in den 1990er Jahren als evangelischer Laienprediger Schüler mit Schlägen auf den Hintern gezüchtigt haben. Jürg Läderach dementiert und droht mit Klage.

Bis in die 1960er Jahre waren körperliche Züchtigungen an Schweizer Schulen gang und gäbe. Ich habe das noch erlebt. Und gelitten. An der Staatsschule notabene.

Für mich war es fürchterlich. Weil ich von zu Hause nicht an Schläge gewöhnt war. Andere Kinder litten mehr unter dem Psychoterror sadistischer Lehrer.

Am schlimmsten waren Watschen (Schläge ins Gesicht). Am schmerzhaftesten die «Tatzen» (Schläge mit dem Lineal auf Fingerknöchel). Die mildeste Form war der Fuditätsch (Schläge auf den Hintern), wobei man hier noch eine unterschwellig sexuelle Komponente hineinfantasieren konnte.

An der evangelischen Schule Domino Servite in Kaltbrunn SG war der Fuditätsch offenbar bis in die 1990er eine gängige Strafe.

Ob dahinter eine Systematik steckte oder ob es sich um eine Reminiszenz aus alten Zeiten handelte, ist umstritten. Eine umfangreiche Untersuchung der St. Galler Erziehungsdirektion verlief im Jahr 2000 im Sand. Eine interne Aufarbeitung der Schule bestätigte vereinzelte Übergriffe.

So weit, so schlecht. Doch kein Hahn würde nach dieser uralten Geschichte krähen, würde SRF sie nicht an einer wackligen, unbelegten und dementierten Attacke gegen Jürg Läderach aufhängen.

Jürg Läderach mag als Schokoladen-Unternehmer eine öffentliche Figur sein. Als Laien-Prediger ist er das nicht. Auch wenn er privat christliche Gruppen unterstützt, die sich gegen die Abtreibung und die Schwulen-Adoption engagieren. Das ist sein gutes Recht. Dies ist ein freies Land. Oder etwa nicht?

Seit Jahren betreiben linke Aktivisten und Journalisten eine gehässige Diffamierungs-Kampagne gegen die Läderach-Familie. Weil sie dem falschen Glauben, der falschen Ideologie huldigen. Und weil man sie offenbar nicht anders zum Schweigen bringen kann, greift man sie bei ihrer Existenz an: «Kauft nicht bei den Läderachs!»

Zwei Jahre will SRF für den Fuditätsch-«Dok» recherchiert haben. Für eine gebührenfinanzierte, rein ideologisch motivierte Diffamierungs-Kampagne. Tiefer kann man journalistisch kaum noch fallen.