Am Mittwoch, 2. August, berichtete SRF auf seiner Website über die laufenden Strafverfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.

Bebildert war der Beitrag mit dem Foto einer Demonstrantin, die ein Plakat in die Höhe hält. Darauf ist eine Karikatur von Trump zu sehen – mit einem Hakenkreuz auf der Stirn.

Ein Zuschauer hat sich daraufhin mit einer Beschwerde an die Ombudsstelle der SRG gewandt. Diese kommt zu einem deutlichen Urteil.

Sie schreibt: «Denn bei aller zulässigen Kritik an Donald Trump: Ihn als Nazi zu bezeichnen (und das tut das Bild), geht nicht nur zu weit, sondern ist auch meinungsverfälschend.» Der Fehler sei «gravierend».

Bei SRF hat man das mit einiger Verspätung offenbar selbst gemerkt. Das Bild wurde zwei Stunden später ausgewechselt. Die Ombudsstelle hatte aber den Sachverhalt des ursprünglichen Bilds zu beurteilen.

Die SRF-Redaktion erklärt in ihrer Reaktion auf die Beschwerde, die Auswahl sei «deplatziert» gewesen. Man werde die «Prozesse rund um die Publikation» überprüfen.

Allerdings kann man hinterfragen, ob es sich um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt hat. Beispiele aus den letzten Tagen zeigen, dass die Redaktion bei der Bildauswahl immer wieder persönliche Präferenzen pflegt.

So wurde die EU-Kommissions-Präsidentin dieser Tage so gezeigt, dass der Sternenbanner wie ein Heiligenschein wirkt. In Berichten über das Strafverfahren gegen Hunter Biden, Sohn des demokratischen US-Präsidenten, wird der Angeklagte als smarter, gutgekleideter Geschäftsmann inszeniert.