Es war einer der grössten Flops der Geschichte der SVP: der sogenannte «Sturm aufs Stöckli» im Jahre 2011.
Die Rechtspartei wollte ihre Präsenz im Ständerat auf einen Schlag massiv verstärken. Deshalb schickte sie in der Deutschschweiz ihre Aushängeschilder Christoph Blocher (ZH), Toni Brunner (SG), Caspar Baader (BL), Adrian Amstutz (BE), Ulrich Giezendanner (AG) und Oskar Freysinger (VS) ins Rennen.
Allesamt scheiterten sie kläglich.
Jetzt wiederholt sich die Story – im grünen Mäntelchen sozusagen: Denn die Grünen veranstalten 2023 die gleiche Übung.
Die Öko-Partei setzt alles verfügbare Personal ein, um künftig mehr Personal in der kleinen Kammer zu stellen. Ex-Nationalratspräsidentin Irène Kälin (AG), Finanzdirektor Daniel Leupi (ZH), Ex-Regierungsrat Bernhard Pulver (BE) und Partei-Aufsteigerin Franziska Ryser (SG) sollen die Mandate sichern.
Ob die Gruppierung mit ihrem «Grünen Sturm aufs Stöckli» reüssiert, wird sich weisen.
Traditionellerweise ist die «Chambre de Réflexion» eine Bastion der Mitte und des Freisinns. Politikerinnen und Politiker mit prononcierten Ansichten haben es schwer, die Vertretung der Kantone im Parlament zu knacken. Viele Stimmbürger betrachten den Ständerat als Kammer des Ausgleichs und möchten das Partei-Hickhack dem Nationalrat überlassen.
Einen Versuch ist es aus Sicht der Grünen aber allemal wert. Und schlechter abschneiden als die SVP vor zwölf Jahren werden sie auch nicht.