Die Sender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) führten im letzten Monat knapp neunzig Interviews mit Politikern, Referenten und eigenen Mitarbeitern durch, ohne diese als solche zu kennzeichnen. Das geht aus einer Auflistung der X-Userin @JuWeiMa hervor, aufgrund von dokumentierten Fällen von den Accounts @OERRBlog und @Critical__Cat.

Die Liste legt dar, dass der ÖRR seine Zuschauer im Schnitt täglich mehrmals mit vermeintlich unabhängigen Bürgern, Demobesuchern, Betroffenen und Experten täuschte. Die meisten Interviews bezogen sich auf den Klimawandel, die Bauernproteste und die «Demonstrationen gegen rechts».

Insbesondere die Grünen waren mit 34 Interviews übermässig häufig vertreten, gefolgt von der SPD (24 Interviews), der Linkspartei (9 Befragte) und der FDP (2 Interview-Partner). Auch Parteimitgliedschaften von SPÖ, Die Urbane und den Freien Wählern wurden nicht offengelegt. Diese Praxis der unzureichenden Kennzeichnung von Interviewpartnern setzt sich trotz Kritik aus dem Vorjahr weiter fort.