Verteidigungsminister Boris Pistorius will laut Spiegel-Informationen 105 Leopard-2A8-Kampfpanzer für knapp drei Milliarden Euro vom Rüstungskonzern KNDS kaufen. Es handelt sich dabei um einen Grossauftrag für die Modernisierung der Bundeswehr – trotz knapper Kasse. Die Panzer sollen bis 2030 an die Bundeswehr geliefert werden.​

Sie sollen sowohl die Ausstattung der geplanten deutschen Kampfbrigade in Litauen sicherstellen als auch die Modernisierung der Panzertruppe im Inland vorantreiben. Die Brigade in Litauen ist als eines der ersten Elemente der Nato-Vorneverteidigung vorgesehen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bundeswehr einen Rahmenvertrag mit KNDS über die Lieferung von 123 Leopard-2A8-Panzern abgeschlossen, von denen jedoch zunächst nur achtzehn Systeme bestellt worden waren. Diese sollten die Abgabe von Bundeswehrpanzern an die Ukraine ausgleichen. Nun sollen die zusätzlichen 105 Panzer die Lücken in der deutschen Panzertruppe schliessen. 35 der neuen Leopard-Panzer sind für die Brigade in Litauen bestimmt und sollen bis 2028 geliefert werden, die restlichen 70 Panzer bis 2030​​.

Der Haushaltsausschuss wird sich nun intensiv mit dem Finanzierungsmodell für der Grossbestellung auseinandersetzen. In den Unterlagen wird darauf hingewiesen, dass die Kosten für die Panzer weder durch das 100-Milliarden-Sondervermögen noch durch die bisher geplanten Jahresbudgets des Verteidigungsressorts abgedeckt seien.

Die Bundeswehr verfügt derzeit über rund 310 Leopard-Panzer verschiedener Typen. Mit den neuen Systemen würde der Bestand um etwa ein Drittel wachsen.