Russlands Präsident Wladimir Putin wollte im Frühjahr 2022 eine friedliche Lösung des Konflikts mit der Ukraine, der grosse Zugeständnisse Moskaus beinhaltet hätte. Dies erklärte Alexander Tschaly, einst stellvertretender Aussenminister, der für die Ukraine bei den Verhandlungen seinerzeit in Istanbul teilgenommen hatte, nach Angaben von RT.

Man habe einen Kompromiss erzielt, der weit von Moskaus Maximalforderungen entfernt gewesen sei. Putin habe tatsächlich Frieden gewollt; das dürfe man nicht vergessen. Der Kompromiss sei jedoch «aus irgendeinem Grund» nicht angenommen und umgesetzt worden.

Ähnlich hatte sich bereits im November Dawyd Arachamija, der Vorsitzende der Parlamentsfraktion von Wolodymyr Selenskyjs Partei «Diener des Volkes» geäussert. Nach seinen Worten hat Russland eine Einstellung der Kämpfe angeboten. Die Bedingungen Russlands – die Neutralität der Ukraine und die Aufgabe eines Nato-Beitritts – seien jedoch von Kiew abgelehnt worden, da die Verfassung des Landes eine Nato-Mitgliedschaft vorsehe. Ausserdem habe man kein Vertrauen in Moskau gehabt. Eine Rolle habe auch der damalige britische Premierminister Boris Johnson gespielt, der Selenskyj bei einem Blitzbesuch in Kiew zu einer Fortsetzung des Krieges geraten habe.