SVP-Nationalrat Alfred «Fredi» Heer ist ein Kind des Zürcher Kreises 4. Er schätzt die multikulturelle Atmosphäre und das lebendige Ambiente. Nach den Krawallen vom vergangenen Wochenende bleibt ihm aber nur das Kopfschütteln: «Ein solches Mass an Zerstörungswut hat man schon lange nicht mehr gesehen.»
Dies sei aber kein reines Zürcher Problem, sagt er: «Da waren wohl viele Auswärtige dabei. Die linksautonome Szene ist flächendeckend vernetzt und mobilisiert Leute, die für Krawalle von weither anreisen.»
Heer nimmt auch die lokale Politik in die Verantwortung: Wenn man rechtsfreie Räume wie das Koch-Areal oder jetzt die Hardturm-Brache zulasse, dürfe man sich nicht wundern: «Dort können sich die Chaoten ungehindert vorbereiten und ihre Aktionen planen. Dort entsteht ein Nährboden für Gewalt.» Die Polizei schaue weg – oder getraue sich gar nicht erst, Liegenschaft und Beteiligte zu kontrollieren.
Dies stehe in keinem Verhältnis zur Paragrafenreiterei, mit der das Gewerbe schikaniert werde: «Wenn ein Wirt ein Gärtchen einrichten will, braucht er eine Handvoll Bewilligungen. Wer an eine unbewilligte Demo will, erhält einen Freipass.» Um das Problem in den Griff zu bekommen, brauche es mehr Polizisten – doch ebendies wurde vom Gemeinderat verhindert
Heers deutliche Worte dürften bei Regierung und Parlament nicht gut ankommen. Diese Erfahrung hatte der Politiker schon einmal gemacht – als seine Unterschrift unter einem Flugblatt stand, auf dem der «linken Stadtregierung» eine «unsagbar menschenverachtende Haltung hinsichtlich Kriminalität im Alltag» vorgehalten wurde.
Sie schütze «unter fadenscheinigen Argumenten ihre eigene kriminelle Wählerklientel». Heer musste vor Gericht antraben – und wurde freigesprochen.